Gästebuch bei Nico

Nachlese zum Bogenbauseminar

Heute morgen bin ich mit Muskelkater aufgestanden. Aber ich freue mich immer noch über meinen selbst gewerkelten Bogen. 

Gestern habe ich noch einen Gästebuch - Eintrag geschrieben, den Ihr auch nachfolgend auf meinem Blog nachlesen könnt', wenn Ihr dies möchtet.

Interessantes zum Thema Bogenschiessen

Nach deutschem Recht ist der Bogen ein Sportgerät und darf 'frei geführt' werden.
  • Im Amtsdeutsch wird mit dem Bogen nicht geschossen sondern geschleudert, da das Geschoss, hier Pfeil, nicht durch einen Lauf (Rohr) durch kalte oder heisse Gase angetrieben wird.
  • Grundsätzlich sollte man die Genehmigung des Gründstückseigentümers haben um auf einem Gelände Pfeile zu 'Schleudern'. 
  • Jeder Schütze ist jederzeit ALLEINE für seine geschleuderten Pfeile verantwortlich ist.

Bogenbauseminar


Wieso ein Bogenbauseminar ?

Man ist nie zu alt, um etwas Neues zu lernen, nicht wahr ? Und ein sinnvolles Handwerk möchte ich auch im Lager den Besuchern zeigen. Zur Auswahl stehen ja generell genug Werkstoffe. "Wikinger" waren sehr geschickte Handwerker ! Schauen Sie sich nur den Osebergfund in Norwegen an. Sind die Holzverzierungen am Steven des Osebergschiffes, am Wagen oder am Bett nicht eindrucksvoll ? Die Liebe zum Detail bei den Schnitzereien ist bemerkenswert und heutzutage kaum noch bezahlbar.

Ich habe mir überlegt, mit dem Werkstoff Holz mein Glück zu probieren. Aber genau stand erst einmal gar nicht fest, was ich da denn mit tun würde. Letztlich bin ich kein gelernter Handwerker, sondern habe ursprünglich einen kaufmännischen Beruf erlernt. Da war die Schnelligkeit im Maschineschreiben oder das Beherrschen von Fremdsprachen, wichtig. Vor Handwerk als solches habe ich also auch einen gehörigem Respekt.

Nun stelle ich einen Nordmann dar, der vornehmlich Handel betreibt. Ein Schwert würde ich mir leisten können, wenn ich als Kaufmann erfolgreich bin, aber wer möchte immer mit schwerem Metall herumlaufen ? Und könnte ich mir da nicht ein paar Leute bezahlen, die für meine körperliche Unversertheit zuständig sind ?

Einen Bogen hätte ich gerne. Bogenschiessen als Sport und Zeitvertreib find ich nicht schlecht. Auch der Bogen von Aldís Aude hat ein Exfreund (mutwillig oder unbedacht) zerstört. Da liegt es doch nahe, sich mit Bogenbau einmal näher zu befassen, zumal dies äusserst interessant ist.

Diese Information tammt aus dem Wikingermuseum in Schleswig.

Während der Ausgrabungen in Haithabu hat man neben den Fragmenten von sechs Bögen und zahlreichen unterschiedlichen Pfeilspitzen einen sehr gut erhaltenen Bogen aus Eibenholz gefunden. Dieser 1,91 m lange Bogen besitzt die gewaltige Zugkraft von 45 kg (Normalbögen: 20-25 kg). Er wurde vermutlich mit einer Leinensehne gespannt. Bei Versuchen der experimentellen Archäologie hat man herausgefunden, dass die maximale Schussweite des Bogens etwa bei 200 m lag.
Die Pfeile waren überwiegend aus Eschen- oder Birkenholz gefertigt und hatten eine Länge von 70-80 cm. Sie trugen eine dreifache Befiederung, die dem Pfeil beim Flug die nötige Stabilisierung gab. Die Federn waren mit Birkenteer, einem seit der Mittleren Steinzeit als Klebstoff verwendeten Material festgeklebt und mit Garn spiralförmig umwickelt.


Bleibt jetzt nur die Frage, WO kann ich den Bogenbau lernen ... ? Die Antwort war schnell gefunden, so dass ich jetzt noch meine Eindrücke wiedergeben möchte.